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Aus den St​ä​dten in die W​ä​lder

by Josias Ender

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1.
Federn 03:49
ein vogel setzte sich auf meine hand: ich komme, um dir zu erzählen wie ich vor zehn jahren im nebel verschwand um weit, weit weg zu gehen denn ich zählte meine federn: zu wenig, um zu fliegen zu dünn, um weich zu liegen zu stumpf, um viel zu schreiben zu grau, um im sommer hier zu bleiben ich suchte ein fernes versteck vor den farben der anderen vögel dort ich lebte in dunklen, verlassenen städten und zog immer weiter fort ich wagte es nicht, meine schwingen zu heben ich ging zehntausend meilen zu fuß und ich schrieb meine zeilen in den straßenstaub in den morgentau, in den fluss und ich zählte meine federn: zu wenig, um zu fliegen zu dünn, um weich zu liegen zu stumpf, um viel zu schreiben zu grau, um im sommer hier zu bleiben der vogel setzte sich auf meinen tisch: erzähl allen von meiner geschichte erzähl es, als wär ich dir wirklich erschienen als würdest du es nur berichten als wär ich nicht eigentlich ein bleigewicht im knochenkäfig deiner rippen und jetzt öffne die tür um einen spalt nur und mit dem lied entfliehe ich deinen lippen und dann zähle meine federn ein allerletztes mal und ich lös mich auf im nebel wenn du sagst: zu wenig, um zu fliegen zu dünn, um weich zu liegen zu stumpf, um viel zu schreiben zu grau, um im sommer hier zu bleiben
2.
Golden 03:00
vor der bäckerei heitzmann ist es passiert und einmal vor der beatbar genauso und du hast gesagt: ich weiß es doch auch nicht und so saßen wir schweigend am rathausplatz doch für einen sommer waren wir golden golden licht in den wäldern und du neben mir mit dem fahrrad durch felder im morgengrauen nach haus und ich hab gesagt: ich weiß es jetzt eigentlich ganz genau du auch? für einen sommer waren wir golden golden bis der regen kam brannte die sonne so warm auf deine haut und meine und mit den beinen in den himmel gestreckt gingen wir über die wolken und über welten hinweg und dann ein tropfen auf der stirn und wie die luft so klar war mir: nur für einen sommer waren wir golden nur für einen sommer golden für mich waren wir golden
3.
es dauert gar nicht lang loszuwerden, was ich sagen muss: es gab einen moment, als was zerbrach und danach war ich wer anders es dauert gar nicht lang zu erklären, wo du hingehen musst: du gehst unten am fluss entlang quer übers feld und durch das dickicht und dort finde mich unter dem efeu mit zweigen vor meinem gesicht verrat es nicht das ist ein geheimnis es dauert gar nicht lang zu erklären, wie es dazu kam ich wollt alles vergessen und verlernen jede spur und jedes zeichen jedes wort, jedes gesicht außer dem deinen drum vergiss und verrat mich nicht ich warte draußen in den wäldern und dort finde mich unter dem efeu mit zweigen vor meinem gesicht verrat es nicht das ist ein geheimnis du finde mich unter dem efeu die hände vor meinem gesicht verrat es nicht das ist ein geheimnis es dauert gar nicht lang zu erklären, wo du hingehen musst
4.
ganz weit hinten in den wäldern zwischen bäumen vom feuer geschwärzte felsen wie umrisse von bären ganz weit oben hängen die wolken vor dem mond zergliedert und verschoben wie fetzen einst verwoben und dann das dunkel dahinter für einen moment: wie umrisse von bären wo ich war fand ich spuren auf nasser erde und wie ganz nah schienen lichter in der ferne und ich sah und ich sah: ganz weit hinten in den bergen was wir sind, was wir waren, was wir werden wie umrisse von bären
5.
wag es nicht, nach mir zu suchen ich bin ein baum geworden, mitten im wald zwischen blautannen und buchen und eulen und laub und keiner wird mich finden nicht einmal du hier draußen in den wäldern verliert sich meine spur wag es nicht, an mich zu denken ich bin ein traum geworden, ohne gestalt im schatten deiner wörter und gedanken hinter deinen schläfen klirrten meine zweige letzte nacht und mit fragenden augen und schweigend bist du heut aufgewacht und keiner wird mich finden nicht einmal du hier draußen in den wäldern verliert sich meine spur doch als der winter kam verschwand die welt im schnee und unter längst erstarrten buchen war ein noch junger baum zu sehen und als es still wurde im wald hob er seine wurzeln aus dem boden um zurückzugehen

credits

released July 28, 2017

Aufgenommen Ende 2016 und Anfang 2017 in Berlin von Josias Ender. Produziert von Josias Ender und Johannes Bähler. Gemischt und gemastert von Johannes Bähler.

Josias Ender: Text & Musik, Gesang, Gitarren, Bass, Elektronisches, Percussion, Mundharmonika.
Rebekka Eversmann: Gesang.

Artwork: Theresa Peter.

Dank an: Theresa, Rebekka, Christer, Grégory, Irina, Sören, meinen Bruder.

Grüße an: meine Familie, Sebastian Kötz, Ilse Zocher, Mein Ritter, Flyttvogel, She Force, The Relatives, El Labresley & meine geliebten Freunde.

Gewidmet meinen Eltern.

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Josias Ender Berlin, Germany

Josias Enders Musik vereint feinsinnige Texte mit kleinen und großen Melodien, vorgetragen von jungenhaftem und zugleich kratzig-sanftem Nebelgesang. Dazu erklingt eine Gitarre, die in ihrer zugewandten Melancholie eine ganz eigene Stimme erhält – und in den lauten Momenten eine Ladung akustischen Indie-Rock auf die Bühne bringt. ... more

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